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Musikfest Kassel: Henschel Quartett bot deutsche Erstaufführung von Jesper Koch
Wenn schon einmal ein Komponist da ist, warum nicht mit ihm über sein Werk sprechen? Dachte der Cellist Mathias Beyer-Karlshøj vom Henschel Quartett beim Musikfest Kassel.
Also bat er den dänischen Komponisten Jesper Koch (50) auf die Bühne der documenta-Halle, wo das Gespräch der befreundeten Musiker sympathisch auf Kochs 3. Streichquartett einstimmte.
Das renommierte Henschel Quartett hat das Werk unlängst in Dänemark aus der Taufe gehoben und es schon in den USA gespielt. Wer Angst vor neuen Klängen hat, bekam von Beyer-Karlshøj eine Entwarnung, denn es sei eine „sehr schöne Musik“. Das war nicht zuviel versprochen, wie die mit viel Wärme musizierte deutsche Erstaufführung bewies.
Hochsouverän wechselte das Quartett zwischen Spannung und Entspannung, mit warmem Klang, mächtigen Kraftstellen wie gelösten Passagen. Nach viel Beifall der 140 Besucher noch ein ungestümes folkloristisches Schmankerl: Als sich das Feuerwerk über dem Kasseler Festplatz Schwanenwiese bemerkbar machte, zündete als Zugabe das „Allegro giocoso alla slovacca” aus dem 1. Quartett von Erwin Schulhoff.
Von Georg Pepl